Montag, 3. Mai 2010

Personalentwicklung 2020

In der Studie „Personalentwicklung 2020“ der Freien Universität Berlin (Dr. Tobias Schröder) und der PfO Partnerschaft (Karl Gläs) wurden 500 Experten zu den Trends der Personalentwicklung in den nächsten 10 Jahren befragt.
Der wesentliche Trend ist demnach, dass die Bedeutung der Personalentwicklung steigen und sich systematisch mit anderen Steuerungsfunktionen des Unternehmens (Strategie, Unternehmensentwicklung, Controlling) vernetzen wird.
Das ist keine besonders überraschende Erkenntnis. Wenn sich Mitarbeiter/innen nicht weiter entwickeln, wird sich auch das Unternehmen nicht weiter entwickeln. Und wenn Mitarbeiter/innen, die im Unternehmen keine Perspektive sehen, frustriert ihre Karriere als „Job-Hopper“ beim Wettbewerb fortsetzen wird im eigenen Unternehmen statt strategischer Fortschritte nur noch eine endlose Einarbeitungsphase neuer Mitarbeiter/innen stattfinden. Dazu kommt der vorhersehbare demographische Wandel, der es immer schwerer werden lässt, auf dem Arbeitsmarkt die richtigen Mitarbeiter/innen zu finden.
Das bedeutet für jeden Unternehmer, dass er Personalentwicklung nicht als „Luxus“ betrachten kann. Die richtige Förderung und Weiterentwicklung der Mitarbeiter/innen wird zunehmend ein existenznotwendiges Instrumentarium.
Für die Personalarbeit in KMU könnte das auf den ersten Blick bedrohlich klingen, denn welches kleine Unternehmen kann sich schon großartige Investitionen in die Personalabteilung leisten oder verfügt über echtes Experten-Knowhow in diesem Bereich?
Da liefert die Studie aber auch gleich die gute Nachricht mit: Modethemen wie „Work-Life-Balance“, „interkulturelle Kommunikation“ oder „Neue Medien“ werden als vergleichsweise bedeutungslos angesehen und das Angebot von Seminaren „mit der Gießkanne“ gilt als verstaubt. Statt dessen stehen individualisierte Angebote und Lernen „on the job“ ganz oben auf der Hitliste. Da haben kleine Unternehmen viele Vorteile: der Weg von jedem einzelnen Mitarbeiter zur Personalabteilung und zum Management ist viel kürzer, Bildungsbedarf kann so leichter erkannt und flexibler darauf eingegangen werden.
Das Fazit: Es ist nicht nötig, jedem Modetrend der Personalbranche hinterherzulaufen. Aber es ist sehr wohl notwendig, ein waches Auge auf die Mitarbeiter/innen zu haben und kontinuierlich und beständig in deren Entwicklung zu investieren – gezielt und individuell.
Viel Erfolg!